In meinem Alltag spiegeln sich Jahreszeiten vor allem in zwei Dingen wider: Kleidung und Essen. Im Frühling inhaliere ich fast schon Bärlauch, Spargel und Erdbeeren, dann gibt es eine kurze Verschnaufpause bis es Tomaten, Zucchini und Auberginen gibt. Auch die werden so richtig abgefeiert und wenn es für mich ein Sommeressen gibt, dann ist das Ratatouille. Mit reifen, fruchtigen Tomaten, die saftig und würzig riechen und Auberginen und Zucchini, die die Sommersonne in sich gespeichert haben – an meinem Pathos merkt ihr: Ratatouille und ich, das ist etwas Besonderes zwischen uns.

Das Wunderbare an diesem Gericht ist auch, dass es sehr unaufgeregt in der Zubereitung ist: Gemüse schnippeln, in den Topf damit und schmoren lassen, während man schon draußen auf der Terrasse sitzt und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt.

Außerdem lässt es sich super einkochen oder einfrieren und damit den Sommer konservieren. Irgendwann hat man sich auch an Ratatouille übergessen – und außerdem kommt dann die Kürbissaison, der man sich widmen muss! Aber wenn man dann im Januar oder Februar ein Gläschen eingekochtes Ratatouille hervorzaubert, weiß man wieder, dass auch der Winter irgendwann vorbei gehen wird. Aber so weit ist es ja zum Glück noch lange nicht und darum widmen wir uns lieber dem Sommer:

Veggie und frei von Rezept Ratatouille Polentaschnitten vegetarisch vegan glutenfrei

Für 4 Portionen Ratatouille benötigt ihr folgende Zutaten:

Auberginen, ca. 400-500g

Zucchini, ca. 400-500g

1 gelbe / 1 rote Paprika

600g Tomaten oder eine große Dose geschälte Tomaten

2 Schalotten oder 1 kleine Zwiebel

2 Knoblauchzehen

4-5 Äste Thymian (oder einen halben TL getrockneten Thymian)

eine Handvoll Basilikumblätter

ÖL zum Braten

Salz, Pfeffer

Polentaschnitten

250g Polenta (Maisgrieß)

500 ml Gemüsebrühe

350 ml Milch (oder einfach durch Gemüsebrühe ersetzen)

1 Schalotte oder kleine Zwiebel

1 Knoblauchzehe

Je zwei Zweige Thymian und Oregano (oder zwei halbe, gestrichene Teelöffel der getrockneten Kräuter)

Ein guter (!) Esslöffel Butter oder Alsan

Etwa 40-50g Pecorino oder Parmesan (alternativ: 1 TL Hefeflocken)

Salz, Pfeffer, Muskat

Rapsöl (oder anderes Öl), etwas Butter/Alsan und Mehl zum Braten

Für das Ratatouille einen großen Topf bereitstellen. Auberginen und Zucchini waschen und in nicht zu feine Würfel schneiden – wir schmoren das Ratatouille so richtig schön, aber es sollen nachher noch Gemüsestücke zu erkennen und schmecken sein. Auch die Paprika können schon vorbereitet und gewürfelt werden, diese kommen aber etwas später in den Topf.

Auch die Tomaten werden gewürfelt und eventuell vorher gehäutet, je nach Geschmack, haben ihren Auftritt aber auch erst etwas später.

Die Zucchini- und Auberginenwürfel in z.B Rapsöl einige Minuten bei mittlerer Hitze anbraten, parallel Schalotten oder Zwiebel und Knoblauch in feine Würfel schneiden und ebenfalls in den Topf geben. Sobald das Gemüse etwas Farbe bekommen hat, werden die Tomaten und die Paprikawürfel dazugegeben.

Nun etwas salzen und die Thymianzweige hinzugeben, Deckel darauf und bei niedriger Hitze ganz leicht köcheln lassen.

Nun zu den Polentaschnitten: Hierfür werden zunächst die Zwiebel oder Schalotte und den Knoblauch würfeln. Einen großzügigen (aber wirklich!) Esslöffel Butter oder Alsan in einem Topf schmelzen lassen, Zwiebelwürfel und gehackten Knoblauch sowie auch die Kräuter hineingeben. Solange andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. Mit der Milch und der Brühe ablöschen, mit Salz, Pfeffer und etwas geriebenem Muskat würzen und 15 Minuten ziehen lassen, die Herdplatte dabei ausschalten.

Die Mischung gießt ihr anschließend durch ein Sieb ab – Achtung, wichtig: Die Flüssigkeit wird aufgefangen. Diese wieder zurück in den Topf geben, noch einmal erhitzen und die Polenta einrühren. Aufkochen lassen und vom Herd nehmen. Den Pecorino oder Parmesan reiben und in die Polenta rühren oder ihr rührt 1 TL Hefeflocken unter. Die Polenta abschmecken und ggf. mit Salz und Pfeffer nachwürzen – sie darf schön würzig sein, aber auch das Ratatouille wird geschmacklich ordentlich Bums haben, darum darf die Polenta auch etwas zarter gewürzt daherkommen.

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Nehmt nun ein Backblech und legt über etwas mehr als die Hälfte Frischhaltefolie aus, auch über den Rand. Die Polentamasse wird nun auf dieser Hälfte des Backblechs gleichmäßig verstrichen, nicht zu dünn. Ein Tipp: Das funktioniert besonders gut, wenn ihr die Polenta mit einem Esslöffel auf das Backblech gebt und grob verstreicht, für die Gleichmäßigkeit und glatte Oberfläche ist es am besten, wenn ihr eure Finger mit etwas Wasser anfeuchtet und die Polenta mit den Fingern weiter verstreicht, da sie sehr am Besteck, mit dem ihr sie verstreicht, kleben wird.

Lasst die Polenta auf dem Backblech nun komplett abkühlen.

Wenn ihr das Ratatouille nicht gern sehr weich und zu einer Art Ragout verkocht mögt, könnt ihr die Herdplatte nun ausschalten und es später, wenn die Polentaschnitten zubereitet werden, einfach abschmecken und noch einmal erwärmen.

Wenn die Polenta abgekühlt ist, schneidet ihr sie in breite Streifen, Quadrate oder Rauten. Erhitzt Öl (etwa 3 EL) und etwas Butter/Alsan (2 TL) in einer (Grill-)Pfanne. Gebt etwas Mehl auf einen tiefen Teller und wendet eure Polentaschnitten von allen Seiten darin. Nun werden sie von beiden Seiten angebraten – ich empfehle, sie wirklich nur einmal zu wenden und auch bei der ersten Seite nicht zu zaghaft zu sein und zu schnell zu wenden. Sonst bleibt leider die ganze knusprige Kruste in der Pfanne kleben. Lieber öfter mal hin und her schuckeln oder mit dem Pfannenwender etwas bewegen und dann einmal wenden.

Ihr könnt euren Backofen auf etwa 50 Grad heizen und die Polentaschnitten nach dem Braten darin warmhalten.

Endspurt für das Ratatouille: Fischt die Thymianzweige heraus und schmeckt es mit Salz und Pfeffer ab. Wenn ihr das Gefühl habt, irgendetwas fehlt geschmacklich, könnt ihr etwas Zucker (1/3 Teelöffel) hineingeben oder einen guten TL Butter/Alsan – das unterstützt den Geschmack vor allem der Tomaten noch mal.

Die Basilikumblätter hacken und kurz vorm Servieren unterrühren, dann könnt ihr das Ratatouille zu den Polentaschnitten anrichten und es euch schmecken lassen.

P.S: Das Ratatouille schmeckt auch ganz toll mit Baguette oder Chiabatta, Reis oder ihr bereitet die Polenta wie beschrieben zu, aber statt sie auf ein Backblech zu streichen und anschließend zu braten, könnt ihr sie mit Hilfe von zwei Esslöffeln zu Nocken formen und in dieser cremigen Variante zum Ratatouille servieren.

Was ist für euch so ein typisches Sommergericht?

Ich wünsche euch Schönes

Natalie