Jeden Tag zähle ich die Sommersprossen, die verschwinden. Suche nach Handschuhen und Stirnband. Ertappe mich dabei, wie ich nach gefütterten Schuhen im Internet suche. Und wie weit weg sind der Geruch nach frisch gemähtem Gras, Sonnenmilch und Holunderblüten?
Übergangsjacke, Heizung entlüften, Kastanienmännchen. Hallo, Herbst. Wir haben zwar nicht nach dir gefragt und auch nicht auf dich gewartet, aber jetzt wo du schon mal da bist… Komm rein. Und so lange du hier bist, ist kein Platz für den Winter. Eigentlich bist du ja auch voll ok. Kürbisse, Zimt, Wolldecken, das ganze Programm.
Eben weil der Herbst immer so plötzlich kommt und uns aus den schönsten Sommerfreuden heraus reißt, habe ich heute zwei Rezepte mitgebracht: Goodbye-Summerrolls und eine Tom Kha Veggie – eine vegane thailändische Kokossuppe.
Diese beiden Rezepte haben die gleichen Grundzutaten und du kannst dir überlegen, ob du dem Sommer ade sagen möchtest mit knackig-würzig gefüllten Summerrolls oder dich dem Herbst in die Arme werfen möchtest, mit einer leicht scharfen Kokossuppe.
Aus diesen einfachen zehn Grundzutaten kannst du die beiden Gerichte zubereiten:
Karotten
Lauch
Champignons (Austernpilze eignen sich auch hervorragend)
Tofu
Spinat
Glasnudeln
Erdnussmus
Sojasauce
Chili
Ingwer
Limettensaft
Rezept für vegane Goodbye-Summerrolls mit Erdnussdip
Für 10 Summerrolls benötigst du folgende Zutaten
10 runde Reispapier Blätter für Summerrolls (im Regel für asiatische Lebensmittel in jedem (Bio-) Supermarkt zu finden)
250g Karotten
1 schmale Stange Lauch
150g Champignons oder Austernpilze
100g Spinat
100g Räuchertofu
100g Glasnudeln
Etwas Kokos- oder anderes Öl zum Braten
Für den Erdnussdip
50g Erdnussmus
2 EL Ahornsirup
2 EL Sojasauce (Tamari)
Saft einer halben Limette
1 Chilischote
ein Stückchen Ingwer (etwa daumennagelgroß)
ggf. 2-3 EL Wasser
Zerlasse etwas Kokosöl in einer Pfanne. Schneide den Tofu in Streifen und die Champignons in Scheiben (Austernpilze halbieren oder je nach Größe ganz lassen). Sobald das Öl heiß ist, gibst du Tofustreifen und Pilze hinein und brätst beides an, bis es schön gebräunt ist.
In der Zwischenzeit schälst du die Karotten und schneidest sie in feine Streifen. Den Lauch schneidest du ebenfalls in feine Streifen. Sollte dir der Lauchgeschmack zu herb sein, kannst du stattdessen Frühlingszwiebeln verwenden.
Wasche den Spinat gründlich und löse bei großen Blättern den Stiel ab. Tipp: Wenn du keinen Bio-Spinat bekommst, solltest du die Blätter kurz in kochendem Wasser blanchieren. Denn Spinat lagert Nitrat, vom Düngen, ein, was nicht gut für den Körper ist. Bio-Spinat ist da deutlich unbedenklicher.
Setze einen Topf mit gesalzenem Wasser für die Glasnudeln auf und koche sie nach Packungsanleitung. Anschließend in einem Sieb gut abtropfen lassen.
Bevor es ans Füllen geht, kannst du nun den Erdnussdip vorbereiten:
Schneide die Chilischote längs auf und löse die Kerne heraus. Würfele die Chili anschließend. Den Ingwer schälen und auch fein würfeln. Gib diese Zutaten in eine Schüssel und dazu das Erdnussmus, den Ahornsirup, die Sojasauce sowie den Saft der halben Limette. Verrühr die Zutaten mit einem Löffel oder einer Gabel, solange, bis eine cremige Masse entsteht. Sollte der Erdnussdip zu fest sein, kannst du nach und nach einige EL Wasser unterrühren. Der Dip sollte sich auch wirklich zum Dippen eignen.
Nun kannst du deine Zutaten für die Füllung zurecht legen und die Reispapierblätter eines nach dem anderen nach Packungsanleitung vorbereiten. Meist musst du sie für einige Minuten in kaltes Wasser legen, auf einem Tuch trocken tupfen und dann befüllen.
Lege das Reispapierblatt dafür vor dich auf einen Teller oder ein Holzbrett. Nimm nun einige Möhrenstreifen und lege sie in einem Streifen in die Mitte des unteren Reispapierdrittels. Lauchstreifen, Champignons, Tofu, Glasnudeln und Spinat ebenfalls in diesem Feld drapieren, natürlich dürfen die Zutaten übereinanderliegen. Dann schlägst du die untere Seite über die Füllung und drückst sie etwas daran fest. Schlage dann die linke und die rechte Reispapierseite ebenfalls auf die Füllung um. Nun rollst du die Summerroll auf. Lege dazu die Finger beider Hände auf die gefüllte Hälfte, drücke die Füllung etwas im Reispapier fest und rolle die gefüllte Seite nach oben, sodass das Reispapier komplett um die Füllung geschlagen ist.
Dann legst du deine fertige Summerroll mit der Schlussstelle nach unten auf einem Teller ab.
Du solltest die Reispapierblätter nacheinander einweichen, da sie sonst sehr aneinander und an ihrer Unterlage festkleben.
Serviere die Summerrolls mit dem Erdnussdip. Bei der Füllung der Rollen sind dir natürlich keine Grenzen gesetzt. Wie wäre es mit Rote Bete und Kimchi? Mische etwas Koriander und Thaibasilikum unter das Gemüse. Oder verwende Reis statt Glasnudeln.
Rezept für Tom Kha Veggie
Zutaten für 3 Portionen des abgewandelten thailändischen Klassikers:
250g Karotten
1 Stange Lauch
150g Champignons oder Austernpilze
200g Räuchertofu
100g Glasnudeln
Saft einer halben Limette oder 3 Kaffirlimettenblätter (wenn man öfter in dieser Richtung kocht lohnt sich ein Päckchen als Vorrat im Tiefkühlfach zu haben)
100g Spinat
ein Stückchen Ingwer
1 Chilischote
1 EL Erdnussmus
3 EL Sojausauce (Tamari)
250ml Gemüsebrühe
1 Dose Kokosmilch
etwas Kokos- oder anderes Öl zum Braten
Die Karotten in schmale Streifen schneiden, den Lauch in Ringe. Das Gemüse in Kokosöl oder einem anderen Pflanzenöl in einem ausreichend großen Topf anschwitzen. Währenddessen den Tofu würfeln, die Champignons vierteln und in einer Pfanne anbraten, sodass beides schön Farbe bekommt. Zum Gemüse in den Suppentopf geben.
Schneide die Chili längs auf, entferne die Kerne und würfele die Chilihälften dann. Den Ingwer schälen und ebenfalls fein würfeln. Gib beides in den Topf zum schmorenden Gemüse-Tofu-Mix.
Setz einen Topf mit gesalzenem Wasser auf und koche die Glasnudeln nach Packungsanleitung. Gieß sie ab, sobald sie fertig sind und stell die noch etwas beiseite.
Gib 250ml Gemüsebrühe in den Topf, die Kokosmilch und 3 EL Sojasauce. Die Suppe darf nun nicht zu stark kochen, wenn überhaupt ganz leicht köcheln. Ansonsten flockt die Kokosmilch aus und dann sieht die Suppe sehr unschön aus.
Dann gibst du die Kaffirlimettenblätter (Asia-Laden) oder den Saft einer halben Limette hinzu. Lass die Suppe so etwa 20 Minuten köcheln oder Simmern.
Wasch den Spinat und entferne bei großen Blättern den Stiel. Gib den Spinat kurz vorm Servieren in die Suppe, sodass die Blätter nur zusammenfallen und der Spinat nicht lange mit kocht. Gleichzeitig gibst du auch die Glasnudeln hinein. Rühre zum Schluss 1 EL Erdnussmus unter und schmecke die Suppe eventuell mit noch etwas Sojasauce ab. Sollte sie dir zu dickflüssig sein, kannst du auch noch etwas Gemüsebrühe hinzugeben.
Tipp: Du kannst auch zu der Tom Kha Veggie den Erdnussdip vorbereiten, den man sich dann noch individuell in seine Suppe einrühren kann – das schmeckt richtig toll erdnussig-fruchtig.
Zugegeben – diese beiden Rezepte erfordern etwas Schnippelarbeit. Wenn du beides zugleich zubereitest, hast du den Aufwand nur einmal und ich verspreche, dass sich die Schnippelparty lohnt.
Welches ist dein liebstes herbstliches Soulfoodrezept, das dir den Übergang in die kalte Jahreszeit erleichtert? Erzähl den veggie.frei von-Lesern doch gerne davon in den Kommentaren!
Ich wünsche dir Schönes
Natalie
24. Oktober 2016 um 16:55 Uhr
Sehr lecker Natalie!
5. November 2016 um 9:19 Uhr
Vielen Dank, liebe Diana! Das freut mich echt!