„Du kommst nur nach Berlin, um Essen zu gehen!“, sagt meine Schwester vorwurfsvoll, während ich hektisch in meinem Notizbuch blättere, auf die Uhr schaue und feststelle, dass Kaffee und Kuchen wohl heute ausfallen müssen. Keine Zeit, Fahrtwege zu lang, es dauert hier ja immer überall hin 45 Minuten.

Ich kann nirgendwohin fahren ohne vorher nach Frühstückslocations, den tollsten Cafés und spannendsten Restaurants zu recherchieren. Ich schlendere gerne, schaue mich um, entdecke Neues – aber beim Essen darf es keine Überraschungen geben. Weil ganz ehrlich: Wie oft warst du schon im Urlaub, auf einer Städtereise oder übers Wochenende weg und dann kommt plötzlich der Hunger. man muss sich mit den Mitreisenden einigen, was wird gewünscht, alle werden genervt, weil: Hunger!!!, und dann geht man einfach in das nächstbeste Lokal und das ist meistens echt nicht gut. Und weil ich oft sehr überraschend Hangry werde (Hunger + Angry), will ich das allen und mir ersparen.

So habe ich immer Food-To-Do-Listen, was bestimmt ein bisschen bekloppt und anstrengend ist, vor allem, wenn die Tage mit Frühstück, Mittagssnack, Kuchen und Abendessen sehr stramm gefüllt sind. Aber wenn Foodies reisen … Das Schawarma jedenfalls war nicht geplant, sondern eine grandiose Überraschung. Dieses arabische Gericht kannte ich gar nicht und habe es dank meiner Schwester in Berlin kennengelernt. Im Stehen, mit Sauce an den Fingern und Bauchglücksgefühlen wegen der Saftigkeit und Gewürzvielfalt.

Schawarma ist eigentlich ein mit Kreuzkümmel, Kurkuma, Zimt und weiteren Gewürzen mariniertes Fleisch, oder Falafel, dass mit Salat oder eingelegtem gemüse und Sesamsauce in ein dünnes Fladenbrot gewickelt wird. Das ganze habe ich veganisiert und verherbstlicht und nun gibt es Pfannenfladenbrote mit Kürbis- Hummus und im Ofen gebackenem Blumenkohl. Du kannst alle drei Bestandteile auch einzeln zubereiten und mit anderen leckeren Dingen kombinieren – ein Baukastenrezept, sozusagen.

Pfannenfladenbrot mit Kürbshummus und ofengebackenem Blumenkohl

Zutaten für 3 Portionen, Zubereitungszeit 60 Minuten

Pfannenfladenbrot (6 Stück)

420g Weizenmehl

½ TL Salz

1 Päckchen Backpulver

3 EL Olivenöl

240 ml Wasser

+ 1 TL Olivenöl pro Fladenbrot zum Backen

 

Kürbishummus

1 kleiner Hokkaido-Kürbis, etwa 500g

125 getrocknete Kichererbsen = 300g gekochte oder direkt ein Glas Kichererbsen, um sich einweichen und kochen zu sparen

2 EL Tahini (Sesampaste; gibt es im Bioladen, Droeriemarkt mit Lebensmittelregal und im Supermarkt bei den Bio-Lebensmitteln oder im orientalischen Lebensmittelgeschäft)

1 TL Salz

Saft einer halben Zitrone

50-80ml Wasser

 

im Ofen gerösterer Blumenkohl

1 kleiner B lumenkohl, etwa 500 – 700 g

75 ml Olivenöl

½ TL Salz

1 TL Garam Masala (alternativ gemahlener Kreuzkümmel)

2 TL Currypulver

ggf. eine Handvoll Petersilie und Granatapfelkerne

 

Kürbishummus

Wenn du getrocknete Kichererbsen verwendest, solltest du sie über Nacht in ausreichend Wasser einweichen lassen. Am Tag darauf müssen sie dann 1 Stunde in ungesalzenem Wasser kochen.

Während der Kochzeit schneidest du den Hokkaido in Hälften und schabst mit einem Löffel die Kerne heraus. Schneide die Kürbishälften dann in Spalten und leg sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Bei 200 Grad müssen die Kürbisspalten dann etwa 20 Minuten lang backen, bis sie weich sind. Sollten einige der Kürbisspalten dunkle Stellen durch das Backen bekommen, ist das nicht schlimm. Lass die Kürbissstücke dann etwas abkühlen. Um die Ofenhitze noch weiter zu nutzen, kannst du nun erstmal den Ofenblumenkohl vorbereiten und dann backen.

Rezept für Kürbis-Hummus, vegan und schnell

Im Ofen gebackener Blumenkohl

Löse die grünen Außenblätter des Blumenkohls ab und schneide unten den Strunk etwas ab. Nun kannst du den Blumenkohl gut in Röschen teilen. Größere Röschen kannst du in der Mitte teilen; die Stücke sollten alle ganz ungefähr die gleiche Größe haben.

Gib 75 ml Olivenöl, einen halben TL Salz, 1 TL Garam Masala (oder Kreuzkümmel) sowie 2 TL Currypulver in eine ausreichend große Schüssel, vermenge die Gewürze und das Öl gut und gib dann die Blumenkohlröschen hinzu. Rühre dann gut um, sodass alle Blumenkohlstücke vollständig mit der Marinade bedeckt sind. Gieße den marinierten Blumenkohl und den Rest des Gewürzöls auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Der Blumenkohl muss nun 35-40 Minuten backen.

Im ofen gebackener Curry-Blumenkohl, veganes Rezept

In der Zwischenzeit geht es mit dem Hummus und dem Pfannenfladenbrot weiter:

Gib die Kürbisspalten in eine Rührschüssel oder einen  Multizerkleinerer und verarbeite den Kürbis so oder mit einem Pürierstab zu einem Mus. Gib Tahini, den Saft einer halben Zitrone, Salz und zunächst einen großzügigen Schluck (etwa 50 ml) Wasser hinzu sowie die abgegossenen Kichererbsen. Pürier die ganzen Zutaten nun zu einem cremigen Hummus – eventuell musst du noch etwas Wasser und noch einen TL Salz hinzugeben.

Stell das Hummus dann bis zum Verzehr in den Kühlschrank. Hummus schmeckt übrigens besonders gut, wenn es einige Stunden durchzieht. Du kannst es also schon deutlich vor dem Verzehr oder sogar am Abend vorher vorbereiten.

Zubereitung Pfannenfladenbrot

Das Mehl mit dem Bachkpulver und dem Salz in einer Rührschüssel vermengen, Olivenöl und Wasser hinzugeben und die Zutaten zu einem weichen, geschmeidigen Teig verarbeiten.

Teile den Teig dann in 4 (bei einer Pfanne mit dem Durchmesser von 28 cm) oder 6 Teile (bei einer Pfanne mit 14 cm Durchmesser). Ich habe eine kleine Pfanne benutzt und darum den Teig in 6 Teile geteilt. Das kann man nach Augenmaß machen oder du wiegst den Teig ab, teilst sein Gewicht durch 4 oder 6 und weißt so, wie viel undgefähr jedes Teigstück wiegen sollte, damit sie gleichmäßig groß und dick sein werden.

Die Teigstücke auf der gut bemehlten Arbeitsfläche ausrollen, so dass sie in deine jeweilige Pfanne passen. Einen TL Olivenöl in der Pfanne erhitzen. Die Pfannenfladenbrote sollten bei mittlerer bis hoher Hitze in der Pfanne backen. Mein Herd hat die Skala 1-10 und ich habe die Pfannenfladenbrote auf Stufe 7 gebacken.

Pfannenfladenbrot vegan ohne Hefe in der Pfanne gebacken

Sobald der Teig oben Blasen schlägt, wendest du das Pfannenfladenbrot. Bei der zweiten Seite musst du dann manchmal drunter schauen, ob es die gewünschte Bräunung erreicht hat. So backst du dann alle Fladenbrote in der Pfanne und lässt sie auf einem Gitter abkühlen. Du kannst sie auch im Backofen bei etwa 50 Grad warm halten.

Sobald der Blumenkohl fertig gegart und die Pfannenfladenbrote gebacken sind, kannst du dein veganes Schawarma servieren: Gib zwei (oder mehr) gute EL des Kürbisghummus auf ein Fladenbrot, verstreiche das Hummus etwas und verteile dann einige der gebackenen Blumenkohlröschchen darauf. Du kannst das ganze noch mit gehackter Petersilie und Granatapfelkernen garnieren. So verfährst du mit allen Portionen und kannst es dir dann schmecken lassen! Dieses Gericht ist übrigens auch prima, wenn du Freunde einlädst oder mit deiner Familie isst. Stell einfach alles auf den Tisch und jeder belegt sich sein Schawarma selbst – so ein Essen ist immer besonders schön und kommunikativ.

Veganes Rezept: Pfannenfladenbrot mit Kürbis-Hummus und im Ofen gebackenem Blumenkohl

Statt des Blumenkohls kannst du auch Möhren, Auberginen, Zucchini, Paprika oder Rote Bete marinieren und im Ofen garen. Oder einen normalen Hummus zubereiten und Kürbisspalten marinieren und im Ofen backen.

Bist du auch grad im Kürbisfieber? Was kochst du am liebsten mit Kürbissen? Zwei weitere Rezepte findest du hier auf dem Blog:

Vegane Kürbis-Tarte

Linsen-Kürbis-Chili mit Kokos

 

Ich wünsche dir Schönes

Natalie

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