Kurz zu mir:

Ich bin Fabienne, 24 Jahre und blogge auf freiknuspern. Dort dreht sich alles um leckere Rezepte und hilfreiche Tipps bei Nahrungsmittelallergien und Unverträglichkeiten. Den Blog habe ich aus meiner eigenen Betroffenheit heraus gestartet. Denn vor mittlerweile fast 5 Jahren wurde bei mir allergisches Asthma diagnostiziert.

Diagnose:

Nachdem ich die Diagnose „allergisches Asthma“ erhalten hatte, tappte ich mehr oder weniger trotzdem noch im Dunklen. Denn worauf ich nun eigentlich allergisch war wusste ich nicht! Meist wird nach der Diagnose ein Pricktest durchgeführt, bei dem unter anderem Baum- und Gräserpollen sowie typische Allergene auf Tiere und Hausstaub getestet werden! Nachdem ich die Ergebnisse des Tests hatte, bekam ich eine Liste möglicher Kreuzallergene, die sich aus meinen Allergien auf etliche Baum- und Gräserpollen ergeben könnten. Nach weiteren Untersuchungen, Tests und einer Schulung über richtige Atemtechniken bei Asthmaanfällen fühlte ich mich bereit mich den Allergien zu stellen! Denn nun begann die schwierige Phase. Ausgestattet mit einem Ernährungs- und einem Asthmatagebuch, einem Peak-Flow Meter (dieser misst die Lungenfunktion und hilft dabei die Asthmatherapie zu überprüfen) und jeder Menge möglicher „gefährlicher“ Lebensmittel machte ich mich daran jede Mahlzeit von mir genau zu analysieren. Man sucht hier im wahrsten Sinne des Wortes nach der Nadel im Heuhaufen! Ich persönlich hatte beispielsweise schon vor meiner gestellten Diagnose eine Liste mit Lebensmitteln angelegt, nach deren Verzehr es mir stetig schlecht ging. Im Nachhinein (wenig überraschend) fanden sich alle Lebensmittel dieser Liste auf der Liste möglicher Kreuzallergene. Unter Aufsicht meiner Eltern und mit Notfall-Medikamenten im Gepäck habe ich nach einigen Wochen begonnen bestimmte Lebensmittel provokativ zu testen. Denn ich wollte mich nicht nur auf diverse Blut-, Haut- oder Atemuntersuchungen verlassen, sondern auch selbst merken, was in meinem Körper passiert oder auch nicht passiert. Diese Phase der Erkenntnis kann sich über mehrere Monate hinweg ziehen. Heute kenne ich meine Allergien und weiß wie ich mit ihnen im Alltag umzugehen habe!

Umstellung für Allergiker:

Zu Beginn der Unverträglichkeiten und Allergien bekam ich von allen Seiten stets das dumme Wörtchen „Verzicht!“ zu hören. Verzicht auf so gut wie alles was mir schmeckt oder was eben tagtäglich fester Bestandteil meiner Ernährung war. Ich dachte die ganze Zeit nur „Das muss auch anders gehen, das kann nun nicht Sinn der Sache sein“. Und siehe da: Es ging anders! Der Umstellungsprozess war langwierig und mitunter auch steinig, aber heute kann ich sagen, dass ich auf so gut wie keine Dinge mehr verzichten muss!

Wichtig war für mich, die bewusste Umstellung im Kopf. Denn zu Beginn dachte ich, dass diese Umstellung wahnsinnig schwierig und aufwändig wäre und, dass mir keine Gerichte mehr schmecken würden! Was sich natürlich als Blödsinn herausgestellt hat. Nach ein paar Wochen hatte ich den Dreh raus und auf leckere Gerichte muss man keineswegs verzichten.

Kleine Herausforderungen im Alltag:

Die Aufklärung des nächsten Umfeldes wie Familie und Freunde war zu Beginn auch eine kleine Herausforderung. Dieser Schritt war allerdings für beide Seiten (im Nachhinein betrachtet) sehr wichtig, da ich mich so verstanden gefühlt habe und mein Umfeld wusste wie es im Ernstfall zu reagieren hat.

Tipps und Tricks: Worauf achte ich im Alltag mit diversen Allergien:

  1. Immer etwas zu Essen dabeihaben, möglichst etwas Nahrhaftes! Ob im Auto, in der Handtasche, im Sport-Rucksack – einfach immer, wenn ihr das Haus verlasst. Es kann auch eine Kleinigkeit sein, Hauptsache ihr habt etwas Passendes dabei, solltet ihr vom Hunger überrascht werden.
  2. Eine Allergieliste mit sich führen! Auf dieser Liste sollte (bestenfalls in mehreren Sprachen) genau aufgelistet sein, worauf ihr allergisch seid. Bei mir sind sogar zusätzlich noch Bilder der Lebensmittel abgebildet! Ich habe meist mehrere Exemplare dabei, sodass ich dem Kellner im Restaurant gegebenenfalls ein Exemplar für den Koch aushändigen kann und trotzdem noch ein Ersatz-Exemplar bei mir habe. Für Freunde und Familie ist diese Liste übrigens auch sehr hilfreich, solltet ihr zum Essen bei ihnen eingeladen sein.
  3. Ernährungstagebuch führen! Gerade am Anfang hat mir das geholfen eine Art Kontrolle zu haben und besser nachvollziehen zu können, welches Gericht und welche Lebensmittel mir Probleme gemacht haben. Mittlerweile führe ich dieses Tagebuch nicht mehr, aber gerade zu Beginn der Allergien war das sehr hilfreich.
  4. Wenn möglich Platz in der Tiefkühltruhe schaffen! Dieser Tipp gilt besonders bei einer glutenfreien Ernährung. Glutenfreies Brot wird schnell trocken und ungenießbar (dies gilt für gekauftes wie für selbst gebackenes Brot!). Ich friere mir daher immer einzelne Brotscheiben oder auch Brötchen und andere Gebäcke wie Muffins und Törtchen ein und backe oder toaste sie mir kurz vor dem Verzehr nochmals auf. Dann schmecken sie wieder wie frisch!
  5. Als Asthmatikerin habe ich immer mein Notfall-Spray sowie eine Notfall-Kortisontablette und meinen Allergiepass dabei.
  6. Mehr Zeit für den Einkauf einplanen und eine konkrete Einkaufsliste dabeihaben!
  7. Umfeld aufklären, damit Freunde und Familie verstehen mit welcher Ausgangssituation sie es zu tun haben und auch wissen wie sie gegebenenfalls im Ernstfall reagieren müssen.
  8. Nicht den Mut verlieren! Zu Beginn sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Aber wenn man sich gezielt mit dem Thema Ernährung auseinandersetzt, merkt man erst mal, dass man eben nicht auf leckere Gerichte verzichten muss!

Ich hoffe dieser erste Beitrag hat euch einen kleinen Überblick darüber verschafft, wie ich in der Anfangszeit meiner Allergien vorgegangen bin und welche Tipps ich noch heute beherzige!

Eure Fabienne