Superfood, Schlankmacher, Anti-Aging-Star  – das Fett der exotischen Nuss gilt bei Hollywood-Stars und Foodies als wahres Wundermittel. In der Food-Zeitschrift eathealthy nehmen Ernährungswissenschaftler die neuesten Trends ganz genau unter die Lupe. Also Licht aus und Spot an für den Gastbeitrag von eathealthy über Kokosöl und co!

Was ist Kokosöl?

  • Es wird aus dem Fruchtfleisch von Kokosnüssen gewonnen.
  • Bei Temperaturen bis etwa 25 Grad ist es fest und hat eine weiße bis leicht gelbliche Farbe. Bei höheren Temperaturen wird es flüssig und klar.
  • Natives Öl duftet und schmeckt deutlich nach Kokos. Raffiniertem, also behandeltem Öl fehlt dieses exotische Aroma.

Wie gesund ist es?

Kokosfett besteht zu rund 87 Prozent aus gesättigten, vorwiegend mittelkettigen Fettsäuren. Diese sogenannten MTC-Fette sind leicht verdaulich und werden direkt in der Leber, also ohne Gallensäure, verstoffwechselt. Dabei bilden sich Ketone, die dem Körper Sättigung signalisieren. Ein Grund, warum Kokosöl den Ruf hat, beim Abnehmen zu helfen. Hinzu kommt, dass unser Körper nicht die ganze Energie der MCT-Fette nutzen kann, was sie kalorienärmer macht als andere Fette. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung als Schlankmacher jedoch nicht eindeutig.

Auch die Behauptung, dass MCT-Fette sich positiv auf den Verlauf von Alzheimer auswirken, beruht bisher nur auf einer Studie an Mäusen. Kalt gepresstes Kokosöl enthält etwa 48 Prozent Laurinsäure, eine mittelkettige Fettsäure, der nachgesagt wird, ein Immunbooster und Jungbrunnen zu sein. Eindeutige Forschungsergebnisse dazu gibt es bislang allerdings nicht. Bewiesen ist jedoch, dass Laurinsäure das „gute“ HDL-Cholesterin erhöht und damit positiv auf Herz und Blutgefäße wirkt. Dieser positive Effekt wird nach Meinung vieler Experten jedoch von anderen Fettsäuren im Kokosöl, die das „schlechte“ LDL-Cholesterin pushen, wieder aufgehoben.

Kokosöl ist reich an Vitamin E, das als Antioxidans besonders der Haut gut tut. Zudem enthält es viel Kalium – ideal für eine basische Ernährung.

Wie lässt es sich genießen?

Da hochwertiges Kokosöl deutlich nach der exotischen Nuss schmeckt, passt es in alle Gerichte, bei denen dieses Aroma erwünscht ist – ob süß oder herzhaft. Beim hippen Bulletproof Coffee wird das Öl sogar in den Kaffee gemixt, was ihn auch ohne Milch schön cremig macht. Da Kokosöl einen hohen Rauchpunkt hat, lässt es sich außerdem zum Braten verwenden. Für kalte Gerichte eignet sich das Öl dagegen weniger, da es gemischt mit anderen kühlen Zutaten schnell klumpt. Dafür kann man es als festes Fett wie Butter aufs Brot streichen.

Wichtig zu wissen

  • Kaltgepresstes Kokosöl mit der Bezeichnung „virgin“ oder „nativ“ ist weder raffiniert und gebleicht noch gehärtet und mit Zusatzstoffen versehen.
  • Ist es dazu noch in Bio-Qualität, enthält das Öl auch keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Kunstdünger.
  • Wegen des hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Kokosöl nur in Maßen zu verwenden, also nicht mehr als etwa 2 Esslöffel am Tag und im Wechsel mit anderen Ölen wie z. B. Rapsöl.
  • Wer in Rezepten andere Öle gegen Kokosöl tauschen will, muss beachten, dass 1 EL flüssiges Öl nicht das gleiche Gewicht hat wie 1 EL festes Fett. Damit die Menge übereinstimmt, deshalb Kokosöl in fester Form abwiegen, wenn z. B. Butter oder Margarine ersetzt werden soll. Und beim Tausch gegen ein anderes Öl flüssiges Kokosöl abmessen.
  • Kokosfett, das es z.B. in Platten zu kaufen gibt, ist im Unterschied zu Kokosöl stark bearbeitet. Unter anderem wird es chemisch gehärtet. Dabei entstehen ungesunde Trans-Fette.

Noch mehr Kokosgeschmack

Kokosmehl wird aus entöltem, getrocknetem Kokosfruchtfleisch hergestellt. Es ist glutenfrei, enthält kaum Fett und Stärke, dafür relativ viel Eiweiß und fast 50 Prozent Ballaststoffe. Ideal, um z. B. Müsli, Joghurt, Smoothies oder Shakes ballaststoffreicher zu machen. Weil Kokosmehl sehr saugfähig ist, lassen sich damit auch Suppen und Saucen andicken. In Backrezepten kann es etwa ein Fünftel des normalen Mehls ersetzen.

Kokoswasser stammt von unreifen grünen Kokosnüssen. Es erfrischt mit nur 15 bis 20 Kalorien pro 100 Milliliter. Da es reich an Kalium ist, kann es den Blutdruck in Balance bringen. Ob es aber, wie oft angepriesen, als Detox- oder Anti-Aging-Mittel Wunder wirkt, ist zweifelhaft.

Kokosmus ist das fein vermahlene Fleisch der Kokosnuss. Die cremige Masse enthält mehr Flüssigkeit und daher weniger Fett und Kalorien als Kokosöl. Das Mus eignet sich zum Aufpeppen von asiatischen Gerichten, Suppen oder Saucen, zum Backen, als Brotaufstrich, für Desserts oder cremige Smoothies.

Kokosmilch entsteht aus dem fein geriebenen Fleisch reifer Kokosnüsse, das mit Wasser püriert und anschließend abgeseiht wird. Ihr Fettgehalt schwankt je nach Hersteller, ähnelt aber eher der von Sahne. Mit der cremigen Milch lassen sich Currys, Smoothies, vegane Cremes und Kuchen oder auch Cocktails verfeinern.

Kokosblütenzucker wird aus den Blüten der Kokospalme gewonnen. Der unraffinierte braune Zucker mit dem leichten Karamell-Aroma hat ähnlich viele Kalorien wie normaler Zucker, gilt aber als gesünder, weil er angeblich einen besonders niedrigen glykämischen Index hat. Diese Aussage beruht jedoch nur auf einer einzigen Studie. Ob sie haltbar ist, muss sich erst noch zeigen.

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