Wir müssen unser Konsumverhalten verändern. Das ist Fakt.
Manchmal wird mir ganz übel, wenn ich im Supermarkt an der Gemüsetheke stehe und eingeschweißte Gurken, Bananen mit Kunststoffbandage, Trauben in Cellophan-Verpackung und Erdbeeren in der Plastikschale sehe. Wenn man im Supermarkt einkaufen geht und ganz „reguläre“ Lebensmittel kauft ist die Plastiktonne manchmal schon gut gefüllt, nachdem man nur ein Gericht zubereitet hat.
Das muss doch echt nicht sein! Daher haben wir uns mal nach ein paar Alternativen für unser tägliches Konsumverhalten umgesehen und euch hier eine kleine Liste zusammengestellt.
1. Unverpackt-Supermärkte:
Wen die Kunststoffwüsten und Verpackungsberge in Supermärkten stören, vermeidet sie, indem er das was er täglich braucht, in Supermärkten kauft, die komplett ohne Verpackungen auskommen. Diese bringt sich der Kunde nämlich einfach selbst mit. In die Tupperdose wird dann vor Ort das abgewogen und verpackt, was der Kunde braucht. In Stuttgart und Umgebung gibt es schon einige solcher Läden. Beispielsweise Schüttgut direkt in Stuttgart, unverpackt GD in Schwäbisch Gmünd, SPEICHER in Tübingen oder Fridi unverpackt in Reutlingen.
2. Second-Hand im Internet:
Jeder von uns kennt ebay mittlerweile. Ein Onlineflohmarkt mit Auktionscharakter. Auch für Kleidung gibt es mittlerweile einige solcher Websites – wie beispielsweise Kleiderkreisel, Kleiderkorb oder Mädchenflohmarkt. Hier werden Kleidungsstücke, Schuhe und Accessoires verkauft, gekauft, verschenkt oder getauscht. Häufig sind diese Sachen noch in sehr gutem Zustand, sodass es schade wäre, sie nach dem ersten Besitzer wegzuschmeißen. Und neue Schnäppchen suchen macht außerdem ja auch richtig viel Spaß.
3. Gemeinschaftlicher Konsum:
Ein Trend lässt uns gerade hoffen. In großen Städten beispielsweise, wird in den letzten Jahren wieder mehr zusammen gehalten. Da gibt es Verleihländen, in denen unterschiedliche Privatpersonen ihre Besitztümer spenden und mit anderen teilen. So zum Beispiel der ehrenamtlich betriebene Verleihladen „teilbar“ in Stuttgart. Vom Brotbackautomaten, über die Laubsäge bis hin zum Kinderschlitten – viele Dinge die man mal zum Arbeiten oder in der Freizeit braucht, findet man hier. Der Vorteil hierbei: nicht jeder muss sich alles kaufen um es zu nutzen und gemeinschaftlich kann jeder einzelne auf mehr Dinge zurückgreifen ohne sie selbst zu besitzen.
4. Verschenk-Gruppen:
Manchmal hat Social Media ja auch was Gutes… Durch die Vernetzung mit vielen Fremden bietet sich hier nämlich eine Plattform, um Gesuche und Gebote aufzugeben. Fast jede größere Stadt hat mittlerweile „Free your stuff“ oder „Fair-Teiler“ Gruppen, in der Privatpersonen weitergeben, was sie nicht mehr brauchen oder Gesuche über Dinge einstellen, die sie brauchen. Und wer was übrig hat, gibt es ab. Ganz ohne den Mülleimer dafür zu benutzen.
5. Kleidertausch-Parties:
Wer kennt es nicht? Der ganze Schrank ist voll und dennoch ist gerade nicht das Passende drin, weil man sich irgendwie schon an allem sattgesehen hat. Und so geht es – wie eben schon angemerkt – vielen Menschen. Wieso also nicht mal mit guten Freunden, Bekannten, Kollegen oder den Nachbarn eine Kleidertausch-Party veranstalten, bei der jeder die Kleidung mitbringt, die er nicht mehr braucht? Und dann wird untereinander getauscht. Schuhe, Accessoires, Kinderspielzeug und Co. sind hier natürlich nicht ausgeschlossen. Tauschen kann man ja bekanntlich so ziemlich alles.
6. Flohmarkt-Funde:
Was nach der Kleidertauschparty noch übrig ist, kann ja ganz regulär auf den Flohmarkt mitgenommen und dort verkauft werden. Keine Lust auf lange Strecken oder teure Tischmieten? Kein Problem. In Stuttgart gibt es zum Beispiel die Initiative „Hofflohmärkte“. Hier veranstaltet gleich ein ganzes Stadtviertel seinen eigenen Flohmarkt. Jeder setzt sich mit seinen Keller- oder Dachboden-Schätzen einfach vor die eigene Haustüre und verkauft dort an Interessierte. Und die Kunden die vorbei kommen, haben gleich die Chance, den Stadtteil besser kennen zu lernen und das ein oder andere nette Gespräch zu führen.
7. Dachboden-Schätze:
Auf dem Dachboden oder im Keller eurer Eltern und Großeltern wartet noch so mancher Schatz darauf, entdeckt zu werden. Die meisten Sachen kommen ja oft doch wieder in Mode oder brauchen nur mal eine kleine Behandlung mit dem Staubwedel und einem Klecks Farbe. Damit ist die eigene Wohnung dann gleich auch noch schöner – zum einen weil man ein schönes Familienstück besitzt, das einen immer an die Familie erinnert und das sich nicht jeder mal eben im Möbelgeschäft kauft und natürlich auch, weil es gar nichts kostet – bis auf ein bisschen Zeit und Kreativität.
8. Upcycle-Ideen:
Alten Lieblingssachen eine neue Bestimmung zu geben ist super! Macht aus dem alten T-Shirt mit dem Loch unterm Arm doch einfach euren neuen Lieblings-Jutebeutel (und nutzt diesen statt Plastiktüten!) oder funktioniert alte Flaschen zu bunten Vasen oder einem individuellen Kronleuchter um. So vermeidet ihr nicht nur unnötigen Abfall, sondern habt auch noch kreative Einzelstücke, die es nirgends sonst zu kaufen gibt. Upgecyclete Sachen einigen sich natürlich auch super als individuelle Geschenke – die auch noch deutlich euren Geldbeutel schonen. 😉
9. Lebensmittel-Retter:
Dass nach dem Essen oft was übrig bleibt, kennen wir auch aus dem Privatleben. Dann wird es eben eingetuppert, in den Kühlschrank gepackt und am nächsten Tag gegessen. Bei Restaurants, Bäckereien und Supermärkten geht das leider nicht so einfach. Um dem entgegenzuwirken gibt es auch schon Initiativen – wie beispielsweise Foodsharing-Gruppen, in denen das, was zu viel ist zum Abholen angeboten wird. Auch Apps wie „Too Good To Go“, in denen lokale Restaurants, Imbisse und Cafés zur Nachmittagszeit vergünstigt übrige Portionen einstellen, verbreiten sich mittlerweile in der digitalen Welt. Das Konzept ist simpel: Der App-User registriert sich für eine Portion, bezahlt diese über die App und holt sie dann, innerhalb eines angegebenen Zeitraums, im Restaurant ab.
Sicherlich gibt es da draußen noch viel mehr Möglichkeiten, unnötigen Konsum oder überflüssiges Wegwerfen zu vermeiden. Sagt uns einfach was ihr in eurem Alltag tut, um nachhaltiger zu leben und zu konsumieren. Wir sind gespannt auf eure Geschichten!
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