Wenn wir so aus dem Fenster schauen, werden wir ganz wehmütig. Willkommen „End-of-Summer-Blues”! Der Sommer ist langsam tatsächlich zu Ende und der Herbst steht vor der Tür. Das heißt aber auch: Zeit zu ernten. Was allerdings auf dem Baum bleibt, vergammelt. Also wird alles was geht geerntet und verarbeitet. Wenn Freunde und Verwandte mit Obst,  dem geernteten Gemüse und Kräutern unterschiedlichster Art versorgt sind und immer noch etwas übrig ist, wird es langsam kompliziert. Auf dem Kompost enden soll die Arbeit der Pflanzen, die den ganzen Sommer so fleißig für uns gewachsen sind, auf keinen Fall!

Deshalb müssen einige leckere Rezepte her, um die Überbleibsel des Sommers in vollen Zügen auszukosten und zu genießen. Hier eine kleine Auswahl:

La Dolce Vita

Starten wir mit einem Klassiker – dem Pesto. Unsere Gedanken schweifen dabei direkt nach Italien: La Dolce Vita, wärmender Sonnenschein und sagenhafte Pasta. Das lassen wir uns nicht zweimal sagen und haben unseren über den Sommer vom Pflänzchen im Topf zum großen Strauch gewachsenen Basilikum nahezu kahl gezupft. 

Für unser Basilikumpesto braucht ihr folgende Zutaten:

  • 50 g Basilikumblätter
  • 50 g Pinienkerne
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1/2 TL Salz
  • 120 ml Olivenöl
  • Wer’s nicht vegan, sondern nur veggie mag: 50 g Parmesan (wahlweise)
Zutaten für leckeres Pesto
Unsere Zutaten, ohne Geschmacks- und Konservierungsstoffe.

Eins können wir euch sagen: Für 50 Gramm Basilikum muss man schon einen ganzen Haufen Blätter zupfen. Ein normaler Strauch aus dem Supermarkt hätte da nicht mal ausgereicht. Wichtig: Trennt die Blätter von den Stielen. Dann wascht sie und gebt sie mit dem Salz, den beiden Knoblauchzehen und dem Öl in einen Zerkleinerer. In einer Pfanne bräunt ihr die Pinienkerne ohne Öl bei schwacher Hitze, damit sie nicht zu dunkel werden. Gebt diese dann zu den restlichen Zutaten in den Zerkleinerer und püriert alles durch, bis sich eine homogene Masse ergibt.

Aus Basilikum, Salz, Knoblauch, Öl und Pinienkernen wird leckeres Pesto
Frische Basilikumblätter, etwas Salz, Knoblauch, Öl und Pinienkerne – mehr braucht man nicht zum Glücklichsein.

Wer nun möchte, gibt noch geriebenen Parmesan dazu und verrührt das ganze nur noch mit dem Löffel, ohne zu pürieren. Was dann noch fehlt? Pasta in all ihrer Variation. Wem Nudeln zu langweilig sind, kann etwas herumexperimentieren. Probiert doch mal die Kombination aus Kartoffeln gepaart mit Nudeln. Keine Angst vor zu vielen Kohlenhydraten, das Rezept schmeckt einfach unbeschreiblich. Wer ganz auf die italienische Köstlichkeit verzichten möchte, kann das Pesto auch super im Salat, als Topping für Ofengemüse oder zu veganen Pesto-Spätzle verarbeiten.

Frucht pur

Ciao frische Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren vom Strauch, bis zum nächsten Jahr. Aber Stopp! Wir heben uns noch ein bisschen Sommer im Glas auf. Ein Klassiker, der natürlich auch auf unserem Frühstückstisch nicht fehlen darf, ist Erdbeermarmelade. Für unsere vegane Variante benötigt ihr nur drei einfache Zutaten:  

  • 200 g Erdbeeren (oder anderes Obst eurer Wahl)
  • 2 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft
  • 2 EL Chiasamen

Die Erdbeeren kocht ihr zusammen mit eurem Süßungsmittel nach Wahl bei mittlerer Hitze auf und lasst die Masse dann bei niedriger Hitze einkochen. Anschließend zerdrückt ihr den Topfinhalt mit einer Gabel zu Mus und stellt den Herd aus. Als Gelatineersatz rührt ihr nun die Chiasamen ein und lasst diese 30 Minuten quellen. In Gläser verpackt, hält sich die Marmelade bis zu zehn Tage im Kühlschrank.

Würzig lecker

Was darf in der Küche nie fehlen? Richtig, eine gute Gemüsebrühe! Sie gibt jeder Suppe das gewisse Etwas und ist die perfekte Basis für zahlreiche Soßen. Viele wissen aber gar nicht, wie einfach und schnell eine solche Brühe selbst zu machen ist und wie gut übrig gebliebenes Gemüse aus dem eigenen Gemüsegarten hier verarbeitet werden kann. Anders als bei herkömmlichem Gemüsebrüh-Pulver, das in der Regel mehr Zusatzstoffe, Zuckerarten und Hefeextrakte enthält, strotzt unsere Paste nur so vor Vitaminen und gesunden Inhaltsstoffen.  Wir zeigen euch eine Basisvariante, die ihr natürlich nach eigenem Belieben erweitern oder verfeinern könnt. Achtet nur darauf, kein wasserhaltiges Gemüse, wie zum Beispiel Tomaten, zu verwenden, da diese die Würzpaste anfällig für Schimmel machen.  

Die Zutaten:

  • ½ Knolle Sellerie
  • 1 Stange Lauch
  • 250g Karotten
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • Kräuter jeglicher Art (z.B. Petersilie, Schnittlauch und Gartenkresse)
  • 100g grobes Meersalz
Die leckere Gemüsevielfalt aus dem Garten mit in den Winter nehmen? Kein Problem – mit einer Würzmischung für Suppen und Eintöpfe

Schält und wascht zunächst das Gemüse und die Kräuter und schneidet sie anschließend in grobe Stücke. Zerkleinert im nächsten Schritt das Gemüse mit den Kräutern und dem Knoblauch in einem Mixer oder mit einem Pürierstab. Danach fehlt noch Würze. Dafür gebt der Paste etwas Salz dazu. Die Mischung muss nun ein paar Minuten ziehen. Ist die Zeit verstrichen, verarbeitet ihr die Masse im Mixer nochmals zu einem feinen Brei. Im letzten Schritt füllt ihr die fertige Würzpaste in saubere Einmach- oder Schraubgläser und verschließt sie gut. Ihr könnt die Würzpaste für jegliche Gerichte verwenden, dazu nehmt ihr circa zwei Teelöffel auf einen Liter Wasser. Eure selbstgemachte Instant-Gemüsebrühe ist im Kühlschrank bis zu einem Jahr lang haltbar – praktisch, denn dann könnt ihr direkt euer nächstes Sommerüberbleibsel in Form von Gemüse zu einer neuen Paste verarbeiten.

Entdeckt und für gut befunden

Leider kommt nicht jeder in den Genuss eines eigenen Gemüse- oder Kräuterbeetes oder gar eines eigenen Strauchs voller Beeren. Für all diejenigen haben wir aber einen Tipp: Obst von Streuobstwiesen und das ganz legal und sogar ausdrücklich erwünscht. Eine Initiative des Landkreises Esslingen setzt sich hier bei uns für eine einfache und umweltschonende Form der Ernte ein. Viele Obstbäume in der Region sind voller Früchte, doch nicht jeder Streuobstwiesen-Besitzer hat die nötigen Ressourcen, dieses Obst zu ernten. Deshalb signalisieren gelbe Bänder an Bäumen, dass die Früchte dieser Bäume ohne weitere Rücksprache von Interessenten geerntet werden können. Wer in der Region Esslingen also einen Baum mit gelber Schärpe entdeckt, kann dort nach Herzenslust ernten. Informiert euch doch auch einmal in eurer Stadt, ob es ähnliche Aktionen gibt.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachkochen!