Heute bringen wir euch mal eine Veranstaltungsankündigung, die für alle interessant sein könnte, die den Weg zu alternativer Ernährung und Konsum bereits gefunden haben oder gerade dort hin unterwegs sind. Wer sich gerne über veganes Leben informieren möchte, hat am Pfingstwochenende auf den Vegan Street Days 2019 die Möglichkeit dazu. In diesem Jahr – zum zehnjährigen Jubiläum des Vegan Street Days – findet das Fest zum ersten Mal ganze zwei Tage statt.

Neben zwei Bühnen, auf denen spannende Vorträge zum Thema Nachhaltigkeit, veganem Leben und Tierwohl stattfinden, bietet Deutschlands größtes veganes Straßenfest eine große Vielfalt an Info-, Verkaufs- und Essenständen. Ein buntes Programm mit Tombola, Kuchenverkauf, veganen Start-Ups und verschiedenen Bands auf der Showbühne ist geboten. Die letzten Jahre konnte der Vegan Street Day auf bis zu 100 Aussteller zurückblicken, die auch außerhalb des Festes keine Kompromisse machen und sich zu 100 Prozent einer tierethischen Lebensweise verschreiben.
Mit dem Ausstellungsbereich „Vegan Street Art“ zeigt das Festival auf moderne Art und Weise, wie einfach und genussvoll sich das Leben ganz ohne Tierprodukte gestalten lässt und warum es wichtig ist, sich für die Rechte der Tiere einzusetzen.

Erstmals zweitägig – die Vegan Street Days 2019

Am Samstag vor Pfingsten, dem 8. Juni, geht es um 13 Uhr los mit abwechslungsreichem Musik- und Showprogramm auf dem Pariser Platz sowie spannenden Vorträgen auf dem Stockholmer Platz. Auch für die Jüngsten wird auf der bunten Kinderinsel die ganze Zeit über viel geboten.

Ab 21 Uhr bringt euch die Band „Cold Storm“ mit Industrial-Klängen in die Nacht, bevor es am Sonntag von 11 bis 19 Uhr in die zweite Runde „Vegan Street Day“ geht.

Ein Blick hinter die Kulissen des VSD

Wir haben uns mit Dr. Andreas Pfrengle, dem Programmverantwortlichen der Vegan Street Days, getroffen und mit ihm über die Entwicklung der VSD gesprochen.

V&FV: Kannst du dich noch an den ersten Vegan Street Day erinnern?

AP: Das war der einzige VSD, bei dem ich als Besucher zu Gast war, bevor ich mich dem Orgateam angeschlossen habe. Damals versammelte sich ein überschaubares Grüppchen von wenigen hundert vegan lebenden und interessierten Menschen auf dem kleinen Platz an der Kronprinzstraße Ecke Büchsenstraße, um zusammen zu feiern und die Besucher über die Vorzüge einer veganen Lebensweise zu informieren. Unter den etwa 20 Ausstellern gab es damals noch drei vegane Essensstände mit Fast Food und indischem Essen. Damals hieß das Fest noch „Veggie Street Day“. Obwohl es seit der ersten Stunde konsequent vegan ausgerichtet war, wurde das erst 2013 anhand des Namens transparent.

V&FV: Wie würdest du die Entwicklung der Vegan Street Days in den letzten Jahren beschreiben?

AP: Wir sind natürlich sehr stolz darauf, dass die Vegan Street Days in diesem Jahr erstmals über zwei Tage stattfinden. Das verdanken wir unserem engagierten Team, das fast ausschließlich aus Ehrenamtlichen besteht, die das Event in ihrer Freizeit organisieren. Und natürlich auch einem Bewusstseinswandel in der Gesellschaft, ohne den es die Nachfrage danach gar nicht gäbe. Wenn wir bei unserem ersten Vegan Street Day noch etwa 100 Teilnehmer waren, so sind die Besucherzahlen jetzt auf schätzungsweise 10.000 angestiegen. Immer mehr Menschen erkennen die mangelnde Nachhaltigkeit und inhärente Gewalt der tiernutzenden Landwirtschaft und sind offen für Alternativen.

Auch die Fläche hat sich vergrößert. Seit letztem Jahr ist der VSD ins Europaviertel zwischen Hauptbahnhof und Stadtbibliothek umgezogen um genug Platz für alle Angebote, Infostände und Aussteller zu haben. Auch das kulinarische Angebot ist deutlich vielseitiger geworden.

V&FV: Warum ist der VSD auch heute noch so wichtig, wenn die Gesellschaft doch eigentlich schon ein Umdenken geschafft hat?

AP: Obwohl sich in den letzten Jahren viel getan hat, finden sich in vielen Köpfen noch immer Vorstellungen einer idyllischen und „artgerechten“ Landwirtschaft, in der Tiere fair behandelt werden – vegetarisch ist dann auch okay, und der Kauf von Biofleisch mit Tierwohllabel beruhigt gerne das Gewissen. Hier ist leider die Kluft zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit oft groß. Wenn man sich bewusst macht, dass Tiere nicht viel anders fühlen als wir und ähnliche Grundbedürfnisse nach Leben, körperlicher Unversehrtheit und Freiheit haben, dürfte sehr schnell klar werden, weshalb auch wohlwollende Landwirte keinen Ausweg bieten können, solange sie Tiere nutzen und bereits in jungen Jahren töten – nicht umsonst haben wir für das Fest den Slogan „Aus Freude am Leben“ gewählt.

V&FV: Was kann jeder einzelne tun, wenn er auf dem VSD einen Anstoß zum Umdenken erhalten hat oder schon vegan lebt?

AP: Veganismus soll nicht nur ein „Trend“ sein, sondern ein langfristiges Umdenken in unserem Alltag und unserem Leben. Für alle, die schon vegan leben und sich fragen, was nun der nächste Schritt ist: Warum nicht statt „passiv vegan“ einfach „aktiv vegan“ leben? Der dritte Stuttgarter Tierrechtstag findet am Pfingstmontag von 11 bis 16 Uhr im Alten Feuerwehrhaus in der Nähe des Erwin-Schöttle-Platz statt. Wer also einen Einstieg in den Tierrechts-Aktivismus sucht, sich weiterbilden oder Kontakte knüpfen möchte, ist hier herzlich willkommen.

Wir bedanken uns bei Dr. Andreas Pfrengle für seine Zeit und das nette Interview.

Falls ihr auf die Vegan Street Days gehen wollt, findet ihr das detaillierte Programm zeitnah auf der Website des Vegan Street Day unter http://vegan-street-day.de/vsd/stuttgart/, sowie auf Facebook in der Veranstaltung „Vegan Street Days Stuttgart 2019“.

Das Organisatoren-Team der Vegan Street Days könnt ihr auf der Veggie auch persönlich kennenlernen. Die Tierrechtsgruppe Animal Rights Watch e.V. (ARIWA) wird im Herbst bei uns vor Ort sein und euch in der Jacques Lanners Halle (Halle 3) an Stand 3F34 gerne weitere Infos zu den Vegan Street Days und ihrem Einsatz für die Gleichberechtigung von Tieren geben.