Gibt es ein gemütlicheres Essen als Suppe? Suppe ist für mich ein Zuhauseessen, ein wohlfühlessen aus der Zeit, als man auf dem Küchenstuhl sitzend mit den Beinen noch nicht an die Erde kam. In Omas Küche, weil Omas Suppen die besten sind. Meine beiden Omas konnten die besten Gemüsesuppen der Welt kochen. Völlig unterschiedlich, aber einfach unerreicht gut. Inzwischen ist nur noch eine Oma übrig. Und wenn ich sie nach dem Geheimnis ihrer Suppe frage, erklärt sie mir, wie sie sie kocht – aber das Omageheimnis verrät sie nicht. Vielleicht kann man nur als Oma so Suppe kochen. Vielleicht musste man einmal mit aufgeschürftem Knie und baumelnden Beinen auf ihrem Küchenstuhl diese Suppe geschlürft haben, damit es das Suppengeheimnis überhaupt geben kann.

Zwar fühle ich mich oft wie eine Oma, aber mein Suppen-Mojo hatte ich bislang noch nicht gefunden. Bis ich angefangen habe, mit Miso zu experimentieren und erst bei meinem aktuellen Jeden-Tag-Frühstück Misosuppe gelandet bin und mich schließlich an das Finden einer einfachen, aber richtig schön herzhaften, geschmacklich tiefen Ramen-Brühe zu machen. Udn ich habe sie gefunden:

Ramen ganz einfach selber machen

Ramen zeichnen sich durch eine kräftige, würzige, echt herzhafte Brühe aus. Das geht auch vegan mit wenigen Zutaten: Kräftig angeschmorte Zwiebeln, Gemüsebrühe, Sojasauce und Misopaste.

Sojasauce ist nicht immer glutenfrei. Zum Glück gibt es verschiedene Sorten von Sojasauce. Ich empfehle dir Tamari, da diese weizenfrei und ganz besonders würzig ist.

Auch Misopaste gibt es in unterschiedlichen Sorten. Miso ist eine japanische Würzpaste, die, wie auch Sojasauce, durch die Fermentation eines Grundprodukts wie Soja, Gerste, Kichererbsen oder Lupine. Im Bioladen und im Supermarkt wirst du auf jeden Fall fündig.

Reept für japanische Nudelsuppen: vegetarische, vegane, glutenfreie Ramen

Ramen mit in Miso glasiertem Rosenkohl

Als Einlage für die Ramen habe ich mich für Möhren, Frühlingszwiebeln, Räuchertofu, Mie-Nudeln (für die glutenfreie Variante: zum Beispiel Glasnudeln) und in Miso glasierten Rosenkohl entschieden. Dieser Rosenkohl ist übrigens auch eine tolle Beilage! Falls dir das hier allerdings zu aufwendig ist, kannst du auch ganz fein gehobelten Chinakohl, Weißkohl, Rotkohl oder Spitzkohl in deine Ramen geben – ganz nach deinem Geschmack. Du kannst den Kohl auch vorab in etwas Öl leicht anbraten, so wird er bekömmlicher.

Rezept für Ramen – vegan und glutenfrei

Ich empfehle dir, die Brühe 1 Stunde lang leicht köcheln zu lassen. Dann schmeckt sie besonders gut und kräftig. Du kannst sie aber auch bereits nach 20 Minuten bzw. sofort essen, dann ist sie milder.

Zutaten für vier Portionen

3 EL Sesamöl oder Bratöl + 2 EL Sesamöl oder Bratöl

2 mittelgroße Zwiebeln

1 Stück Ingwer, etwa 3 cm lang (der Ingwer bestimmt die Schärfe in den Ramen, nimm also nach Geschmack mehr oder weniger; so ist die Suppe leicht scharf)

1,2 l Gemüsebrühe

2-3 EL Sojasauce (Tamari)

8 Shiitake-Pilze (oder braune Champignons)

250 g Mie-Nudeln oder 250 g Glasnudeln

1 Bund Frühlingszwiebeln

250 g Rosenkohl, Pak Choi, Chinakohl oder Weißkohl

1 EL Misopaste + 1 EL Misopaste

2 EL Ahornsirup

1 EL Apfelessig (oder Weißweinessig, Reisessig, …)

1 Möhre

1 Paket (200 g) Räuchertofu oder anderer Tofu nach Geschmack

1 EL Sesam

Zubereitung

(siehe oben: dauert etwa 1,5 Stunden; wobei du davon eine Stunde lang nicht aktiv sein musst, nur die Brühe köchelt währenddessen)

Das Sesamöl in einen ausreichend großen Topf geben und erhitzen. Die Zwiebeln und den Ingwer schälen. Die Zwiebeln achteln und den Ingwer fein würfeln. Im heißen Sesamöl bei mittlerer Hitze anrösten, bis die Zwiebeln leicht gebräunt sind und sich auch der Topfboden bräunt.

Mit einem guten Schluck Gemüsebrühe ablöschen und mit einem Holzlöffel das Angebratene vom Topfboden lösen. Die restliche Gemüsebrühe sowie 2 EL Sojasauce hinzufügen. Die Shiitake-Pilze in Scheiben schneiden und in die Brühe geben. Diese darf jetzt bei geschlossenem Deckel und bei geringer Hitze 1 Stunde lang köcheln.

Den Rosenkohl schälen und halbieren. MIt 2 EL Sesam- oder Bratöl vermengen. Mit der Schnittfläche nach unten in eine Pfanne geben. Bei mittelhoher Temperatur anbraten, so dass die Schnittflächen leicht gebräunt sind. 1 EL Miso mit 2 EL Ahornsirup und 1 EL Apfelessig verrühren und in die Pfanne geben. Den Rosenkohl darin wenden, so dass er von allen Seiten glasiert ist. Vom Herd nehmen und beiseite stellen.

Für die Nudeln einen großen Topf mit Wasser aufsetzen, salzen und zum Kochen bringen. Die Mie- oder Glasnudeln nach Packungsanleitung zubereiten.

Währenddessen die Frühlingszwoebeln in Ringe und den Tofu in Scheiben schneiden. Die Möhren schälen und in dünne Scheiben oder Streifen schneiden.

Wenn du möchtest, kannst du den Sesam in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis er zu duften beginnt.

Die Brühe nun durch ein feines Sieb abgießen (Achtung: Natürlich in einer Schale oder einem Topf auffangen). Die Zwiebel-, Ingwer- und Shiitakereste benötigen wir nicht mehr. Die Ramen-Brühe bei mittlerer Hitze erhitzen und warmhalten; köcheln lassen ist nicht mehr nötig. 1 EL Miso-Paste mit einem Schneebesen unterrühren.

Sobald die Nudeln fertig sind, kannst du sie in tiefen Tellern oder Schüsseln anrichten. Die heiße Brühe hinzufügen und deine Ramen mit Tofu, Möhren, dem glasierten Rosenkohl, Frühlingszwiebeln und Sesam garnieren.

Tipp: Statt Kohlgemüse kannst du im Frühling und Sommer für deine Ramen auch Babyspinat, Erbsen oder Mangold verwenden.

Vegane Ramen einfach selber machen - Rezept für japanische Nudelsuppe vegan und vegetarisch

Veganes und glutenfreie Rezepte für Herbst und Winter

Die kräftigen, mit Umami-vollgepackten Ramen sind bestes Soulfood für die kalten, dunklen Tage. Die herzhafte, dunkle Brühe, Nudeln (eh immer bestes Essen für gute Laune) und knackiges Gemüse aus einer Lieblingsschale gegessen -– ich verspreche dir, der Herbstblues lichtet sich sofort.

Noch mehr Ideen für vegane und glutenfreie Rezepte für den Herbst und Winter findest du hier:

Würziges Gemüseragout mit Kartoffelplätzchen

One Pot-Pasta

Buchweizen-Pfannkuchen mit ofengeröstetem Gemüse

Tom Kha Tofu – thailändische Kokos-Gemüsesuppe mit Tofu

Linsen-Kürbis-Chili mit Kokos

Welches ist deine Lieblingssuppe? Oder hast du unser Rezept für die veganen und glutenfreien Ramen nachgekocht? Dann erzähl uns gerne in den Kommentaren davon!

Ich wünsche dir Schönes

Natalie

P.S.: Möchtest du dir das Rezept für später merken? Dann kannst du dir dieses Bild bei Pinterest pinnen:

Ramen selbst gemacht - veganes Rzept für japanische Nudelsuppe Pinterest